Erdhausen |
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Faltblatt |
Kindergottesdienst |
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Die Kirche in Erdhausen 1. Aus der Geschichte „Wer eine alte Kirche hat,
hat Sorgen!“ Dieser Satz war in den
sechziger Jahren im Hinterland zu einem geflügelten Wort geworden. Entweder
mussten die Gemeinden - alte Kirchen gehörten meist politischen Gemeinden - viel
Geld investieren oder neue Kirchen bauen, die den gestiegenen Einwohnerzahlen
entsprachen. In Erdhausen entschied man
sich für einen Neubau oberhalb des Friedhofes. Gleichzeitig wurde auf dem
Gelände ein Jugendheim gebaut, das uns heute als Gemeindehaus dient. Von der
alten Kirche steht weiterhin der wuchtige Wehrturm im Dorfkern, ein beliebtes
Motiv für heimische Maler des letzten Jahrhunderts (besonders für Karl Lenz). Am 31. Mai 1964 wurde die
neue Kirche in Erdhausen zusammen mit dem Jugendheim eingeweiht. Damit ging
ein Wunsch der Erdhäuser in Erfüllung, im Dorf eine Kirche zu haben, deren
Raumgröße ausreichend war. |
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Die Gottesdienste in der
„Volkshalle“ und auch der Weg nach Weidenhausen oder zur Martinskirche nach Gladenbach
bei besonderen Gottesdiensten gehörten der Vergangenheit an. Von der Firma Rincker in Sinn wurden im Februar 1964 drei Glocken mit
den Tönen cis, dis und fis angeliefert. Die
kleinste Glocke von 1730 hat wie durch ein Wunder den Zweiten Weltkrieg
überstanden, obwohl sie im März 1942 von der Behörde beschlagnahmt und zum
Glockenfriedhof nach Hamburg zum Einschmelzen gebracht worden war. Sie trägt
eine Inschrift (in lateinischer Sprache), die sinngemäß wie folgt übersetzt
werden kann: „Höre, ich rufe Lebende zur lebendigen Nachkommenschaft Gottes,
die Verstorbenen so zu den Grabhügeln, o, in trauriger Zeit.“ |
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1986 wurde die Kirche zum
ersten Mal renoviert und in ihrem Innenraum mit einem vorgesetzten Balkenwerk
an den Längsseiten versehen. Erneut wurde sie 2006 renoviert und mit einem
gelblichen Anstrich versehen. Die bei der ersten Renovierung gestifteten
Holzschnitte des Künstlers Andreas Felger wurden
passend zu den nun grau gestrichenen Balken neu gerahmt. Es handelt sich
mehrheitlich um die Gestaltung der Kreuzigungsszene. Im Altarbereich wurde ein
neues schlichtes Holzkreuz unter die asymmetrische Spitze des Giebels
gesetzt. Drei großformatige Bilder der Malerin Renate Diehl laden nun die
Gottesdienstbesucher zur Betrachtung ein. 2. Die Bilder von Renate Diehl (in Mischtechnik auf
Leinwand) Am 2. Adventssonntag 2006
führte Renate Diehl selbst in die Bildsprache ihrer Werke ein. Glaube, Hoffnung, Liebe sind ihre Themen
und umfassen damit die gesamte Heilsgeschichte Gottes. Renate Diehl betonte
zum einen, dass ihre drei Bilder in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen,
dessen Bogen nicht auseinander gerissen werden dürfe, zum anderen wandte sie
sich jedem einzelnen Bild gesondert zu, stellte biblische Zusammenhänge her
und machte auf die von ihr verwendete Symbolik aufmerksam. |
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Da steht am Anfang der
Menschheitsgeschichte das Herausfallen aus Gottes guter Schöpfungsordnung. Doch
der Cherub, der den Menschen die Rückkehr ins Paradies versperrt, ist
zugleich Christus, der ihn wieder eröffnet. Der Zweig des Lebensbaumes vom
ersten Bild kehrt im dritten Bild als Symbol für Gottes endgültiges
Erlösungshandeln wieder. |
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Mit Absicht hängt das Bild
vom Weinstock direkt über dem Altar, um den sich die Gemeinde zum Abendmahl
versammelt. Brot und Kelch erinnern an die beiden Elemente, in denen Gott uns
in besonderer Weise seine Gemeinschaft schenkt. Die strahlende Ostersonne auf
diesem Bild erinnert uns an die Überwindung des Todes durch unseren Herrn
Jesus Christus, dessen Tod wir verkünden und dessen Auferstehung wir bei
jeder Abendmahlsfeier preisen. So umfasst das dritte Bild Gottes Handeln in
seinem Neuen Bund mit uns. In der rechten unteren Ecke ist ein Dreieck zu
sehen als Symbol für die Dreieinigkeit. Die Buchstaben Alpha und Omega
erinnern an die Aussage auf dem letzten Blatt der Bibel. Christus spricht:
„Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, aus dem und zu dem alles
ist.“ |
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Im mittleren Bild ist
Gottes Bund mit Noah und seiner Schöpfung dargestellt: Über dem Wüten der Meereswogen
und somit aller lebensverneinenden Chaosmächte leuchtet der Regenbogen als
Zeichen für Gottes Bund und trägt die Taube den Zweig des Ölbaumes. Gott
lässt sich aus unergründlichen Beweggründen von seinem einmal gefassten
Urteil über seine Menschen abbringen und schenkt neue Lebensmöglichkeiten.
Deshalb spricht er im Wasser der Taufe sein großes Ja zu jedem Menschen. Das
schenkt begründete Hoffnung. Unser Taufstein steht in der Verbindungslinie
zum zweiten Bild. |
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Die drei Bilder schlagen
einen Bogen von der Schöpfung bis zur Vollendung der Welt, vom Fall des
Menschen und seiner Vertreibung aus dem Paradies bis hin zur Überwindung des
Sündenfalles durch das Sterben Jesu am Kreuz. So haben alle drei Bilder
eine Bewegung hin zum Kreuz. Ansprechpartner Schlüssel der Kirche Küsterin
Roswitha Benseler, Telefon: 06462 8969 Kirchengemeinde Pfarrer Gottesdienste
am Sonntagabend alle vier Wochen um 18.00
Uhr in der evangelischen Kirche Erdhausen
mehr Weitere
Informationen Lahn-Dill-Bergland-Pfad Künstlerhaus Lenz
Salzböderadweg |
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Text und Bilder: Irmgard
und Fragen, Ergänzungen,
Kommentare: Telefon: 06462 1342 E-Mail:
ev-pfarramt1-gladenbach@gmx.de |
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